Als Pflanzenliebhaber schlägst Du Alarm, wenn Schädlinge Deine Pflanzen belagern. Bei Wolllläusen handelt es sich um Schädlinge, die die Blätter, Stängel und Wurzeln von Zimmerpflanzen aussaugen. Gleichzeitig geben sie Gifte ab, die die Wachstumsprozesse der Pflanzen negativ beeinflussen. Vor allem auf krautartige Zimmerpflanzen im Haus und Garten haben die Pflanzenläuse es abgesehen.
Bemerkbar machen sich die ungebetenen Gäste durch klebrige Blätter an Zimmerpflanzen. Zusätzlich zeigen die Pflanzen oftmals kleine weiße Häufchen, die an Wattebäusche erinnern. Bei diesen Erkennungsmerkmalen hat die betreffende Zimmerpflanze mit großer Wahrscheinlichkeit Wollläuse und es ist an der Zeit, diese zu bekämpfen.
Nachfolgend erklären wir Dir, was Wollläuse sind, wie Du einem Befall Deiner Pflanzen mit den Schädlingen vorbeugst oder reagierst, wenn Du einen Befall bemerkst.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Wollläuse?
Zur Familie der Pseudococciae zählen um die 1000 Arten von Wollläusen oder Schmierenläusen, die zu den Pflanzenläusen zählen. Als schädlich für Zimmerpflanzen gelten 65 Arten wie die Zitrusschmierlaus. Die weiblichen Vertreter dieser Art von Wolllaus erreichen eine Größe von bis zu einem halben Zentimeter. Die Männchen haben einen deutlich kleineren Wuchs.
Tückisch an Zitrusschmierläusen ist, dass sie teilweise im Wurzelbereich Deiner Zimmerpflanze leben. Das macht es schwer, sie zu entdecken und zu bekämpfen. Hinzu kommt ihr großes Vermehrungspotenzial. Die Zitrusschmierlaus findet in Deinem Wohnzimmer oder Wintergärten die idealen Lebensbedingungen vor. Das fördert ihre Fortpflanzung. Ausgewachsene Weibchen legen Hunderte durch eine Wachsschicht geschützte Eier, aus denen nach zwei oder mehr Tagen Junge schlüpfen.
Wie kann man Wollläuse erkennen?
Wie weiter oben erwähnt, erkennst Du Wollläuse an weißen Häufchen, die an Wattebäusche erinnern. Wenn Du diese sowie schmierige Rückstände auf Deinen Pflanzen bemerkst, verrichten vermutlich Wollläuse ihre zerstörerische Tätigkeit an ihnen. In der Regel finden Wollläuse sich unter den Blättern, in seltenen Fällen im Wurzelhals.
Wollläuse vorbeugen
Schmierläuse oder Wollläuse schleppen in der Regel befallene Zimmerpflanzen ein. Aus diesem Grund ist es wichtig, beim Kauf neuer Pflanzen auf Wollläuse zu achten, um die Wahrscheinlichkeit eines Befalls Deiner Zimmerpflanzen niedrig zu halten. Anders verhält es sich im Freien, wo sich Wollläuse nahezu ungehindert verbreiten können. Hier lassen die Schädlinge sich mit ihren natürlichen Feinden bekämpfen, für die die Wachsschicht der Wollläuse kein Hindernis darstellt.
Wie lassen sich Wollläuse bekämpfen?
Innerhalb von Räumlichkeiten ist es wichtig, Wollläuse zu bekämpfen. Sie sind in der Lage, Deinen Pflanzen stark zuzusetzen und übertragen oftmals Krankheiten auf sie. Wenn Du Wollläuse an einer Pflanze entdeckst, stelle diese unter Quarantäne, sodass der Befall nicht auf andere Pflanzen übergreift. Jetzt bist Du fähig, die befallene Pflanze ohne Risiko für andere Pflanzen zu behandeln.
Im Freien ist eine Bekämpfung in der Regel nicht nötig. Voraussetzung hierfür ist, dass es Nützlinge gibt, die als natürliche Feinde der Wolllaus den Befall unter Kontrolle halten. Grundsätzlich gibt es mehrere Wege, Wollläuse zu bekämpfen:
- biologische Wege
- Hausmittel
- chemische Mittel
Wollläuse biologisch bekämpfen
Die Pflanzenläuse besitzen eine Wachsschicht, die ähnlich wie ein Schutzpanzer funktioniert. Mit vielen biologischen Mitteln lässt sich dieser nicht durchdringen. Einen Umweg über die Blätter deiner Pflanzen lässt der Wirkstoff Azadirachtin zu, den verschiedene Neempräparate enthalten. Die Blätter Deiner Pflanze nehmen den Wirkstoff auf, verteilen ihn über die komplette Pflanze. Beim Aussagen des Pflanzensaftes dringt der Wirkstoff in den Körper der Schädlinge ein, was sie tötet. Ein weiterer Vorteil dieser Präparate besteht darin, dass sie für Bienen keine Gefahr darstellen. Ein Grund, warum Du sie sich ohne Bedenken in Deinem bienenfreundlichen Garten verwenden lassen.
Weiterhin eignen sich biologische Mittel auf Basis von Paraffinöl, um Wollläuse zu bekämpfen. Solche Mittel umschließen die Schädlinge mit einem dünnen Ölfilm, sodass diese ersticken. Der Effektivität dieser Mittel hängt ein entscheidender Nachteil an: Viele Pflanzen vertragen die Behandlung nicht, weswegen wir Dir raten, es vor der Verwendung an einem Pflanzenteil auszuprobieren. Wichtig ist es, auf Paraffin basierende Mittel nicht bei direkter Sonneneinstrahlung anzuwenden, um die Gefahr von starken Verbrennungen auszuschließen.
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Wollläuse mit Nützlingen bekämpfen
Die Wolllaus hat natürliche Fressfeinde wie den australischen Marienkäfer und dessen Larven, die Wollläuse in großen Mengen fressen. In auf biologischen Pflanzenschutz spezialisierten Unternehmen lassen sich diese Marienkäfer und ihre Larven kaufen.
Wollläuse mit den Händen entfernen oder Brennspiritus verwenden
Bei kleinen Zimmerpflanzen wie Orchideen lassen sich Wollläuse leicht mit den Händen entfernen. Wenn sie sich an schwer zu erreichenden Stellen befinden wie an den Blattachseln, benutze Wattestäbchen, um sie zu entfernen.
Weiterhin eignet sich Brennspiritus gegen Wollläuse. Diesen mische im Verhältnis 1:100 mit Wasser (ein Teil Spiritus auf 100 Teile Wasser). Mit dieser Mischung die Wollläuse besprühen, sodass der Spiritus die Wachsschicht der Schädling auflöst und in ihren Körper eindringt. Die Folge ist eine Schädigung ihres Körpers bis sie absterben.
Schmierseife oder Oregano
Schmierseife versetzt Dich in die Lage, Wollläuse zu entfernen, weil sie ebenso wie Spiritus deren Waschschicht angreift. Hierzu besprühe die Läuse mit einer Mischung aus Wasser und Schmierseife.
Bei Oregano handelt es sich um ein leckeres Gewürz, mit dem sich viele Speisen aromatisieren lassen. Eine Wirkung von Oregano, die nicht jeder kennt, ist, dass ein Auszug aus dem Tee der Pflanze gegen Wollläuse wirkt. Grund hierfür ist der intensive Geruch von Oregano, der die Schädlinge vertreibt. Überbrühe 100 Gramm frischen Oregano oder zehn Gramm getrockneten mit einem Liter Wasser und sprühe die befallene Pflanze mit der abgekühlten Mixtur ein.
Knoblauchbrühe
Knoblauch wirkt positiv auf den menschlichen Körper. Abgesehen hiervon schreckt er viele Menschen und andere Lebewesen durch seinen Geruch ab. Letzteres gilt ebenso für Wollläuse. Um diese zu vertreiben, benötigt es 50 Gramm frischen Knoblauchs, den Du mit eineinhalb Liter kochendem Wasser übergießt. Lass das Ganze eine halbe Stunde ziehen und seihe hernach den Knoblauch ab. Jetzt besprühst Du Deine Pflanze mit der abgekühlten Mischung. Der Geruch von Knoblauch vertreibt die Wollläuse von Deinen Pflanzen.
Chemische Mittel wie Insektizide
Die konventionelle Methode mit der chemischen Keule um Wollläuse zu vertreiben, lässt sich nicht empfehlen. Dies gilt vor allem im Haus und im eigenen Garten, der Umwelt und der eigenen Gesundheit zuliebe. Abgesehen hiervon sind bestimmte Insektizide fähig, andere Insekten zu vernichten, was es zu vermeiden gilt. Das bedeutet, im Idealfall verwendest Du chemische Mittel ausschließlich im Notfall. Der Grund ist der Schaden, den sie anderen Insekten und der Natur zufügen können.
Was tun bei einem Wurzelbefall?
Befinden die Schädlinge sich an den Wurzeln, topfe um. Entferne die Reste des Nährbodens von den Wurzeln und entsorge sie im Biomüll. Jetzt spülst Du die Wurzeln mit Wasser ab und desinfizierst den Topf mit Alkohol. Im Ideal verwendest Du ein neues Gefäß mit frischer Erde und topfst die Pflanze ein. Im Anschluss gießt Du die Pflanze an.
Sind Wollläuse für den Menschen gefährlich?
Um es gleich vorwegzunehmen: Die Antwort auf diese Frage lautet: nein. Zimmerpflanzen wie Palmen, Orchideen und andere setzen die Schädlinge stark zu, während sie dem Menschen nicht schaden. Als Grund hierfür gelten die Zellen von Mensch und Tier, die sich im Aufbau stark unterscheiden. Demgemäß besteht für Dich keine Gefahr, wenn Du befallene Pflanzen in Deinen Wohnräumen behandelst und hältst.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-23 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API